Zuletzt muss natürlich noch die Psychotherapie erwähnt sein. Denn der Versuch, seine psychische Gesundheit mit Methoden wie den oben erwähnten zu verbessern, kann zwar für niemanden falsch sein und wir empfehlen sie jedem. Aber der Strudel, in den man geraten ist, kann so stark sein, dass es ohne professionelle Hilfe einfach nicht mehr geht.
Gerade bei vielen Männern ist es hier leider noch nötig, Vorbehalte auszuräumen: Sich in Psychotherapie zu begeben, bedeutet nicht, “gescheitert”, “verrückt” oder ein “Schwächling” zu sein. Das eigene Seelenleben aufzuarbeiten, ist eine extrem schwierige Aufgabe. Hierfür einen Experten heranzuziehen, ist das Naheliegendste und Natürlichste der Welt - und Millionen von Menschen profitieren davon jedes Jahr.
Klar, am Anfang mag es merkwürdig sein, einer fremden Person die privatesten Dinge anzuvertrauen und vor ihr Gefühle zu zeigen. Aber in aller Regel kehrt sich dies nach wenigen Sitzungen um: Allein das Von-Der-Seele-Reden kann schon befreiende und heilende Wirkung haben, auf die sehr viele Menschen nicht mehr verzichten wollen.
Übrigens: in den USA ist der Gang zum „Psycho-Doc“ schon was ganz Normales, so als würde man zum Zahnarzt gehen. Viele nutzen die reflektierten Gespräche mit einem Psychologen auch, um sich selbst weiterzuentwickeln und eine dritte Sicht auf bestimmte Themen zu bekommen, auch wenn gar keine offensichtliche Erkrankung vorliegt. Wir finden diesen Ansatz gut, da es die Scham von dem Thema "Therapie" nimmt und die Persönlichkeitsentwicklung fördert.